Grenzen wahrnehmen und Grenzen setzen ist ein sehr wichtiges Thema für uns selber wie auch anderen gegenüber. Ein Thema, was oft vernachlässigt wird. Es gibt chronische Erkrankungen, die auf eine mangelnde Fähigkeit zurückzuführen sind, gesunde Grenzen zu setzen.
Grenzen wahrnehmen und Grenzen setzen ist eine klare Trennung zwischen dir und der Außenwelt. Es ist dabei wichtig, dass du weißt, was für dich gut ist und was nicht. Wenn du unsicher bist, frag jemanden, der dir nahe steht um Rat. Oftmals werden wir von anderen Menschen überfordert oder ausgenutzt. Das liegt zum Teil daran, weil wir nicht in der Lage sind, klar zu sagen „nein“. Seine eigenen Grenzen nicht klar wissen und formulieren können, kann sehr anstrengend und erschöpfend sein.
Wer sich von anderen Leuten unter Druck setzen lässt und nicht mehr das tut, was er/sie für richtig hält, fragt sich oft:
- Was sind meine eigenen Grenzen?
- Wie schaffe ich es, Grenzen zu setzen?
- Warum kann ich keine Grenzen setzen?
- Was kann ich tun, wenn Menschen meine Grenzen überschreiten?
Gesunde Grenzen sind eine Art Selbstschutzmechanismus. Sie helfen uns, uns selbst treu zu bleiben und unsere Energien richtig einzusetzen. Wenn wir unsere Grenzen kennen und setzen, vermeiden wir damit, dass wir uns selbst erschöpfen.
5 Tipps für den Alltag: So nimmst du Grenzen wahr und setzt Grenzen
Es ist wichtig, Grenzen wahrzunehmen und Grenzen zu setzen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Viele Menschen haben jedoch Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, weil sie sich ihrer Grenzen nicht bewusst sind bzw. unfähig sind, Grenzen zu setzen oder Angst haben, andere Menschen zu verletzen. Hier sind einige Tipps, wie du sanft und dennoch bestimmt Grenzen setzen kannst:
1. Sei dir bewusst, was du willst und brauchst.
Bevor du Grenzen wahrnehmen und Grenzen setzen kannst, überleg dir, was du willst und brauchst. Wenn du dir nicht sicher bist, was du möchtest oder brauchst, kann es hilfreich sein, dir Hilfe zu holen.
2. Finde heraus, was dir wichtig ist.
Bevor du Grenzen wahrnehmen und Grenzen setzen kannst, musst du zunächst einmal wissen, was für dich wirklich wichtig ist.
- Was macht mich glücklich?
- Wo liegen meine Prioritäten?
- Was brauche ich, um bei mir zu bleiben?
- In welchen Situationen bin ich glücklich und in welchen Situationen stoße ich an meine Grenzen?
- Wann fühle ich mich unwohl mit anderen und wann geht es mir gut?
Wenn du dir diese Fragen beantwortest, kannst du leichter entscheiden, wo deine Grenzen sind und wann du Grenzen setzen musst.
3. Sei ehrlich zu dir selbst.
Wenn du Grenzen setzt, solltest du ehrlich zu dir selbst sein. Hinterfrage deine Motive und überlege, ob du wirklich das willst, was du gerade tust. Wenn nicht, dann ändere die Situation oder lasse sie ganz.
4. Informiere andere über deine Grenzen.
Wenn du anderen Menschen mitteilst, welche Grenzen du hast, hilft es ihnen, dich besser zu verstehen. Sie wissen dann, was für ein Mensch du bist und können dich entsprechend behandeln. Durch deine Offenheit erleichterst du den Kontakt zu anderen und schaffst die Grundlage für eine gute Beziehung.
5. Höre auf dein Bauchgefühl:
Wenn etwas nicht stimmt oder dich unbehaglich macht, hör auf dein Bauchgefühl und vertraue ihm. Es ist okay, auch mal abzulehnen oder sich zurückzuziehen, wenn du dich nicht wohlfühlst.
Dein Bauchgefühl ist die Antenne für deine inneren Grenzen.
Mit der folgenden Meditation stärkst du deine Intuition und vertraust deinem Bauchgefühl:
3 Tipps für den Umgang mit anderen Menschen
„Es gibt keine schwierigen Menschen, nur schwierige Situationen.“ ( Anthony de Mello)
Das Zitat passt gut zum Thema, weil es uns etwas bewusst macht: Sei dir bewusst, dass es meist um Situationen geht, die schwierig sind. Frag dich:
- Was ist die Situation, in der ich mich befinde?
- Welche Rolle spielt diese Person in meinem Leben?
- Was kann ich tun, um die Situation zu verbessern?
Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen können, damit du mit schwierigen Personen den richtigen Umgang findest:
1. Hör zu
Es ist nicht einfach, schwierigen Personen zuzuhören. Aber wenn wir es tun, verstehen wir, in welchem Zustand sie sich befinden, was sie durchmachen und warum sie so handeln, wie sie es tun. Dann können wir die Situation mehr „von außen“ betrachten und ihnen gegebenenfalls helfen, sich besser zu fühlen und die Situation zu verbessern.
2. Bleib ruhig und gelassen
Eine Möglichkeit ist, deinem Gegenüber in einer „schwierigen“ Situation deutlich zu machen, dass seine Äußerungen nicht in Ordnung sind. Dies kann mit ruhiger und bestimmter Stimme geschehen und zusätzlich mit Gesten unterstrichen werden. Ein anderer Weg ist es, dem Menschen zu zeigen, dass er keine Macht über dich hat. Gehe nicht auf Provokationen ein. Dies kannst du tun, indem du weggehst oder dich abwendest.
3. Verstehe die Situation
Bevor du versuchst, eine schwierige Situation zu verändern, ist es wichtig, dass du sie zunächst einmal verstehst.
Frage dich:
- Warum ist die Situation so, wie sie ist?
- Welche Kräfte wirken hier auf mich ein?
- Was kann ich tun, um die Situation zu verbessern?
Wenn du die Situation erst einmal verstanden hast, ist es viel einfacher, sie zu verändern. Denn dann kannst du überlegen, welche Schritte du unternehmen musst, um sie zu verändern. Sei aber nicht enttäuscht, wenn es nicht sofort klappt – manchmal braucht es einfach Zeit und Geduld. Der Umgang mit schwierigen Situationen ist Frage der Übung.
Übungen für mehr Selbstachtung und Achtsamkeit
„Wenn du dich selbst nicht achtest, wirst du keinen Respekt von anderen erfahren. Wenn du nicht weißt, wie man sich selbst respektiert und achtet, dann kannst du es auch anderen nicht beibringen.“ ~ Dalai Lama
Folgende Übungen können dir dabei helfen, deine Selbstachtung zu stärken und mehr Achtsamkeit in deinem Leben zu entwickeln. Dies führt dazu, dass du dir deiner Grenzen bewusst wirst, es schaffst Grenzen zu setzen und verstehst, warum du vielleicht bisher keine Grenzen setzen konntest:
1. Nimm dir jeden Tag Zeit für dich selbst zur Entspannung und Meditation
Meditation hilft uns, uns auf das Wesentliche – nämlich uns selbst zu konzentrieren. Wir lernen uns selbst besser kennen und sehen Dinge wie auch Situationen mit anderen Augen. Wenn wir regelmäßig meditieren, können wir lernen, unsere Gedanken besser zu steuern und uns auf die Gegenwart und unsere Mitte zu konzentrieren. Wir lassen den Stress und die Hektik des Alltags hinter uns. Wir lassen uns voll und ganz auf das Jetzt ein.
2. Mach dir bewusst, was du an dir magst.
Menschen kritisieren sich selbst eher und überlegen sich oftmals im Nachhinein, was sie besser anders gemacht hätten. Wir sollten unser Augenmerk mehr auf die Dinge richten, die funktioniert haben, die wir an uns mögen und für die wir dankbar sind.
Folgendes hilft dabei: Mache dir jeden Tag mindestens eine Sache bewusst, die du an dir magst oder für die du dankbar bist. Vielleicht ist es dein Lächeln, deine Stimme, deine Haare oder deine Hände. Sag dir selbst jeden Morgen beim Aufwachen: „Heute ist ein guter Tag, um mich selbst mehr zu lieben.“ Und dann tu etwas, was du liebst und was dir guttut. Geh nach draußen in die Natur, mach einen Spaziergang, hör Musik, tanz oder triff dich mit Freunden. Tu etwas, was dich glücklich macht.
Hier findest du noch weitere Übungen, die du herunterladen kannst:
3. Achte auf deine Gedanken:
Wenn du merkst, dass du dich selbstkritisch beurteilst oder schlecht über dich denkst, werde dir dessen bewusst und hör auf damit! Du kannst dir selber laut oder leise STOP sagen. Versuche stattdessen, dir selbst etwas Gutes zu sagen und dich zu loben.
4. Sag „Nein“ zu Situationen, die dir nicht guttun:
Hör auf, dich selbst zu verausgaben und für andere da zu sein. Gerade dann, wenn es dir selbst nicht gut geht. Du musst nicht immer alles tun oder jedem helfen – es ist gut „NEIN!“ zu sagen und an dich selbst zu denken. Setze deine Grenzen, wenn du deine Energie und deinen Fokus für dich selber brauchst.
5. Meditation Bodyscan
Mit dieser Meditation lenkst du bewusst deine volle Aufmerksamkeit nur auf dich und deinen Körper:
Fazit: Warum sind gesunde Grenzen wichtig?
Gesunde Grenzen sind wichtig, weil sie unser Verhältnis zu uns selbst und unsere Beziehungen zu anderen Menschen schützen. Sie helfen uns, klar zu definieren, was wir von anderen erwarten und was nicht. Sie geben uns die Möglichkeit, uns selbst zu respektieren und auf unsere Bedürfnisse zu achten.
Ohne eigene Grenzen besteht die Gefahr, dass wir ausgenutzt oder missbraucht werden. Wir können uns selbst nicht mehr richtig schützen und fühlen uns oft hilflos. Dies führt dazu, dass wir an Selbstvertrauen verlieren und unsere Beziehungen leiden.
Gesunde Grenzen sorgen dafür, dass wir in einer Beziehung auf Augenhöhe bleiben. Wir können offen miteinander kommunizieren und haben keine Angst, dass der andere einen verletzen könnte.