Selbstliebe

Selbstliebe und Selbstwertgefühl sind Zutaten für ein gutes Leben

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Begriffe wie „Selflove“, also der englische Ausdruck für Selbstliebe sind heutzutage nicht nur Modewörter und Trends. Neben Selbstwertgefühl sind es maßgebliche Parameter, die dazu beitragen, dass wir ein zufriedenes und glückliches Leben führen.

Selbstliebe ist etwas, was nicht jeder Mensch automatisch „mit sich bringt“. Es entsteht oft im Laufe des Lebens und ist eng mit Selbstvertrauen, einem gesunden Egoismus sowie einem positiven Fokus auf die Zukunft verknüpft. Wer sich selbst liebt, der akzeptiert seine Stärken wie Schwächen. Sich selbst lieben kann jeder (mehr oder weniger) lernen. Wie stark oder schwach die Liebe zu sich selbst ist, hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab. Das eigene Elternhaus, das soziale Umfeld, Freundschaften, unterschiedlichste Vorbilder können stärkend dazu beitragen, dass es einem leichter fällt sich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Gerade in der heutigen Zeit, in der Bodyshaming, Diversität, Mobbing, Ghosting und weitere Phänomene immer weniger als Tabu-Themen gelten, haben Menschen mehr Möglichkeiten zu lernen sich selbst zu lieben.

Wer früher noch mit blau gefärbten Haaren oder mit einem kräftigen Körperbau „aus der Norm fiel“, der hat es heutzutage leichter, Gleichgesinnte zu finden und Unterstützung. Natürlich ist es hilfreich, wenn bereits die eigenen Eltern gute „Selbstliebe-Vorbilder“ waren. Eltern, die ihre eigenen Kinder so akzeptieren wie sie sind, geben bereits ein Fundament an Selbstliebe mit auf den Weg. Gab es in der eigenen Kindheit jedoch Menschen, die einen kritisierten, nicht akzeptierten, maßregelten oder sogar aus der „Gemeinschaft“ ausstießen, konnte dies zum Gegenteil führen.

Wer als Kind zu hören bekam:

  • Du bist zu dick.
  • Du musst dich anpassen.
  • Du darfst nicht laut sein.
  • Du darfst keine Fragen stellen.
  • Du bist nicht gut genug.
  • Du gehörst nicht dazu.
  • Du darfst keine Widerworte geben.

… der kann oftmals keine gesunde Selbstwahrnehmung entwickeln.

Selbst im Erwachsenenalter kann Selbstliebe bzw. Selbstwertgefühl immer noch stark vom (privaten wie beruflichen) Umfeld beeinflusst sein.

Das Fundament für Glück, Zufriedenheit und Kreativität

Neben der Familie spielt das äußere Umfeld eine große Rolle, was die eigene Wahrnehmung und Liebe zu sich selbst angeht. Ebenso ausschlaggebend sind a) die innere Bereitschaft und b) der innere Prozess, den Menschen auf dem Weg zu einer gesunden Selbstliebe und einem unumstößlichen Selbstwert durchlaufen.

Dieser individuelle Weg dient in den meisten Fällen der Weiterentwicklung sowie auch der seelischen wie mentalen Gesundheit.

Oftmals hängt die Beschäftigung mit sich selbst zu einem Teil mit dem sogenannten „inneren Kind“ zusammen. Das bedeutet, dass sich Menschen mit ihren Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen vom Leben auseinandersetzen. Das führt meist auf die ersten Jahre des Lebens zurück.

Was hat einen als Kind geprägt an positiven wie negativen Erfahrungen, Momenten und Begegnungen?

Wie hat sich das „innere Kind weiterentwickelt“ und zu welchem Erwachsenen ist es geworden?

Wie gehst du als Erwachsener mit dir selbst um?

Bist du dir darüber im Klaren, was du selbst in deinem Leben in der Hand hast und was du für dein eigenes Glück tun kannst?

Selbstliebe ist eine Entscheidung dich mehr auf gute Gefühle und Gedanken zu konzentrieren und dich selbst mehr in den Vordergrund zu stellen.

Auf der anderen Seite spielen auch Nöte, unerfüllte Wünsche, Hindernisse, Hemmschwellen, etc. eine große Rolle. Wer zum Beispiel als Kind regelrecht im Stich gelassen wurde oder seine eigenen Talente und Fähigkeiten nicht ausleben konnte, der kann als Erwachsener diese aufgreifen und sich damit auseinandersetzen. Dies ist dann hilfreich, wenn man beispielsweise lieber anderen für die eigene Lebenssituation die Schuld gibt oder in einer unglücklichen Lebensphase verharrt, anstatt etwas zu ändern.

Fragen, die helfen sich mit dem eigenen inneren Kind zu beschäftigen sind:

  1. Was brauche ich, um glücklich zu sein bzw. was macht mich unglücklich?
  2. Was tut mir gut und was tut mir nicht gut?
  3. Wo sind meine Grenzen?
  4. Was sind meine Grundbedürfnisse?
  5. Welche Werte sind mir wichtig auch im Umgang mit anderen Menschen?
  6. Was hat mich in meiner Kindheit geprägt?
  7. Was hat mir als Kind gutgetan und was nicht?
  8. Was braucht mein „inneres Kind“ von mir als Erwachsene(r)?
  9. Wie geht es meinem „inneren Kind“ heute?
  10. Wie kann ich mich meinem „inneren Kind“ zuwenden und ihm Aufmerksamkeit schenken?

Menschen, die sich mit ihrem inneren Kind beschäftigen und auseinandersetzen, haben Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken. Sie sind mit sich „im Reinen“. Sie können klar formulieren, was sie brauchen, was sie glücklich und zufrieden macht. Vor allem aber auch, was sie nicht möchten und was eher negativ auf sie einwirkt.

Dies geht einher damit, dass sie inneren Frieden geschlossen haben und konnten Menschen, die ihnen gegebenenfalls Schaden zugefügt haben, verzeihen bzw. vergeben.

Wer sich selbst liebt und den eigenen Selbstwert kennt, macht sein Glück nicht (oder nur in geringem Maß) von anderen abhängig.

Eine gesunde Selbstliebe, steigert das Selbstwertgefühl

Nicht jeder Erwachsene kann Gefühle zu lassen. Nicht jeder hat negative Erfahrungen aus der Kindheit verarbeitet. Nicht jeder weiß, wie er/sie sein/ihr Wohlbefinden steigern und seine/ihre Kreativität fördern kann.

Ein gesundes Selbstwertgefühl bedingt, dass Menschen sich selber lieben. Dies kann jeder Mensch lernen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich dies auf die eigene mentale Gesundheit oder auch das eigene Körperempfinden bezieht. Were z. B. unter Über- oder Untergewicht leidet oder auch mit anderen „körperlichen Schwachstellen“ zu kämpfen hat, kann dies durch ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstliebe ausgleichen. Den eigenen Körper zu akzeptieren, bedeutet, sich selbst zu akzeptieren. Besondere Eigenschaften als Vorteil zu sehen oder auch mit Schwächen zu leben, trägt nicht nur zu Selbstliebe bei. Es ist die Basis für ein solides Selbstwertgefühl. Gleichzeitig steigert es die Fähigkeit, seelische wie auch psychologische Verletzungen zu heilen. Jeder Mensch hat die Wahl, bestimmte Themen seines Lebens zu verarbeiten und sich auf den Weg der eigenen Weiterentwicklung zu machen.

Wer sich mit sich selbst auseinandersetzt, der ermöglicht den Raum für mehr Freude und mehr Zufriedenheit den eigenen Wert zu erkennen und sich selbst zu lieben. Dies gilt nicht nur für das innere Selbst, sondern auch das Lebensumfeld. Wer mit sich selber „im Reinen ist“, strahlt dies auch aus. Sich selbst zu leiben ist nicht nur erlernbar, sondern auch eine Erfahrung, die wertvoll und gesund ist.